Kann das BGE die Rettung sein?

Designed by Freepik

Derzeit wird das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) kontrovers diskutiert. Kann dieses Geldboot dort vor dem Untergang retten, wo ein ausbleibender Geldbote versagt? Kann hierdurch eine Entwicklung verhindert werden, die das herrschende System dazu in die Lage versetzt, seine Kontrollmechanismen unüberwindbar zu perfektionieren? Einem unkontrollierten Kapitalismus, der sich weltweit nach und nach alle käuflichen Ressourcen und schützende Machtwerkzeuge aneignet, wird damit noch kein Riegel vorgeschoben. Der Mensch hingegen wurde mit dem Henkel einer juristischen Person seiner Unantastbarkeit beraubt und findet sich als vermarktbare „humane Ressource“ wie ein Stückgut auf den Märkten wieder. Sein Wert wird am zu erzielenden Ertrag gemessen, ein Dresscode und die Label der erworbenen Zertifikate liefern die aussagekräftige Verpackung. Ticken wir damit als Menschen noch richtig, geschweige denn eine Politik, die dies befürwortet?

Der Gedanke an eine gesicherte monatliche Grundversorgung hat zweifellos etwas Beruhigendes an sich. Wer sich gewissenhaft damit auseinandersetzt, wie das Geldsystem funktioniert, stellt die Finanzierung nicht in Frage. Und erkennt nebenbei einige ernüchternde Fakten, die einen gerechtfertigten Zorn auslösen können. Wer es selbst erlebt hat, wie forcierte Mangelzustände und Existenzängste die wertvollsten Qualitäten eines Menschen aufzehren können, wird Vergangenes besser verstehen und das BGE begrüßen. Doch es wäre naiv, zu glauben, dass dies die Lösung aller Probleme wäre, da dieser Ansatz ohne Eigenverantwortung und Weiterentwicklung des kollektiven Bewusstseins wie ein Tropfen auf dem heißen Stein verpuffen würde. Wir haben Ursachen auf den Grund zu gehen, gewissermaßen den Wurzeln allen Übels. Diese sind in Konzepten und Lebensmodellen zu finden, deren erschaffene Realitäten zur Willkür autorisieren, oder dazu ermutigen.

Die Gesellschaft hat sich bewusst zu werden, dass ein Weltbild stets die Projektionen einer verursachenden Geistigkeit wahrnimmt und auch manifestiert. Das kollektive Weltbild geht aus sprachlich verankerten und geistig richtungsweisenden Konzepten hervor. Fehlt dem eigenen Wirken die bewusste Souveränität, lebt sich nicht das eigene authentische Wesen, sondern unter bequemer Abgabe von Eigenverantwortung eine fremde geistige Instanz aus. Wir sehen mittlerweile zunehmend das Ergebnis dessen, was dabei herauskommt, wenn die breite Mehrheit der Ansicht ist, an den zunehmend entwürdigenden und freiheitsraubenden Aktivitäten autoritärer Instanzen nichts ändern zu wollen. Was bei der Einigkeit einer absoluten Mehrheit schnell und legal umzusetzen wäre. Unsere administrative Autorität wird von vermeintlich zwingenden Notwendigkeiten und der Macht des Geldwesens dirigiert. Auf dieser Ebene kann es sich kaum jemand erlauben, die Hände zu hinterfragen, die ihn füttern und das Dach über dem Kopf sicherstellen. Wer zweifelt eine Monströsität, oder ein Dogma an, wenn diese aus den eigenen Reihen stammt, oder von einem hochbezahlten Titelträger vertreten wird, der letztendlich am Erhalt seiner eigenen Statuten interessiert ist?

Die Kaufkraft des Einkommens ist den Rändelschrauben zwingender Abgaben und dem Preisgefüge der international konkurrierenden Märkte ausgeliefert. Das BGE kann den gewünschten Effekt der individuellen Entlastung und persönlichen Weiterentwicklung lediglich erfüllen, wenn hierfür geeignete Angebote bereitstehen, die eine bezahlbare und weiterführende Qualität liefern. Die Mietpreisspirale der Metropolen und die explodierenden Kosten für Gesundheit und Versorgung sorgen bei Geringverdienern schon heute dafür, dass am Ende des Geldes noch viel vom Monat übrig bleibt. Dass Spekulanten und Profiteure den Fokus stets auf ihre Gewinne legen, liegt auf der Hand. Doch zu welchem Preis und in welcher Rücksichtslosigkeit diese teilweise erwirtschaftet werden, nimmt auf Kosten fremder Lebensqualitäten bedrohliche Ausmaße an. Wer auf einem hohen Ross sitzt, kommt sehr leicht in die Versuchung, zum Wahren seiner Interessen auf „unbedeutendes Kollateral“ herabzublicken. Dieses Kollateral stellt das Volksvermögen, sowie der einfache Bürger dar. Das klingt zwar hart, ändert daran jedoch nichts.

Die Dieselaffäre, bei denen Steuergeräte manipuliert wurden, stellt lediglich die kleine Spitze eines Eisbergs dar, bei dem zur Erzielen von Marktvorteilen eine schädigende Wirkung verschleiert wurde. Auf dem gesamten Spielfeld des „Big Business“ und der Geopolitik werden die Risiken bevorzugt dorthin verschoben, wo sich die Verursacher eines Desasters leicht der Verantwortung entziehen können, oder selbst nicht mittelbar davon betroffen sind. Der Erfolg scheint zu berechtigen und ein trügerischer Anschein dient dem betörenden Mittel zum Zweck. Die Grundhaltung „nach mir die Sintflut“ führt sinnbildlich gesehen in ein Szenario, bei dem ein eifriger Zauberlehrling die Folgen nicht bedacht hat. Wer trägt hierfür die Konsequenz? Ich wage zu behaupten, dass das Großreinemachen in der Politik und Wirtschaft erst begonnen hat. Zudem werden bereinigende und bewusstseinserweiternde Inhalte zunehmend an Bedeutung gewinnen, wodurch Konkurrenzsituationen kooperativen Verhaltensweisen weichen können.

Dem Internet, gewissenhaften Fahndern und den Whistleblowern sei Dank, wird so manches Treiben sein Ende finden und zudem Wahrheit ans Licht kommen, die nur schwer zu verdauen ist. Eine Heldentat begeht in meinen Augen, wer unter Gefährdung des eigenen Lebens für stichhaltige Nachweise sorgt und/oder Schlimmeres verhindert. Was nicht die Aufgabe eines Philosophen sein kann, der Risse im geistigen Fundament erkennt, die nicht gesehen werden können, oder wollen. Wenn durch Unwissenheit, vorsätzliche Täuschung, oder Willkür ein vermeidbares Unheil entsteht, werden definitiv Grenzen überschritten. Eine wachsende Anzahl „echter Menschen“ ist nicht mehr dazu bereit, die Konsequenzen für Entscheidungen zu tragen, die unsere Lebensqualitäten nachhaltig negativ beeinträchtigen. Unser Land kann jenseits aller historischen Betrachtungen nur dann dazu in der Lage sein, großartige Beiträge zu leisten, wenn die darin verankerten schöpferischen Potentiale nicht versiegen.

Die violette Partei in Bayern wünscht sich als aktive Vertretung des holistischen Weltbildes, das durch quantenmechanische Experimente und dokumentierte Beobachtungen seinen Nachweis findet, den öffentlichen Dialog. Der Fokus liegt in der internationalen Konfliktlösung, sowie der drastischen Verminderung von aggressiven Schadenspotentialen und verursachenden Kostentreibern. Eines der erklärten Ziele findet sich in der aktiven Begleitung und Aufklärung zum derzeit stattfindenden Bewusstseinswandel. Wer nach Lösungen und neuen Wegen sucht, sollte darüber informiert sein, was es „sonst noch so gibt“.

 

Christian Rudolf Schreiber
Bayerischer Landesvorsitzender
– DIE VIOLETTEN –

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.